“Bete und arbeite!”
– Benedikt von Nursia
(Dem Hl. Vater in Rom, in Verehrung)
Vom Domplatz weh’n von Schweiß und Inbrunst reife Düfte –
Habemus Fleisch! Gesalbter Mummenschanz!
Der Narrenbischof weiht Gewölb’ und Grüfte
und schwenkt verzückt den schwarzen Rosenkranz.
Im Vaterschatten blüh’n die Zwangsneurosen –
dreifach Helau im Invalidendom!
Mit Colchizin, dem Gift der Herbstzeitlosen,
verstümmelt man vergeiltes Mönchsgenom.
Der Todestrieb gebiert die tollsten Anamnesen! –
keusch ziert und spreizt sich ein Prälat im Rampenlicht.
Mein müdes Fleisch darf endlich faulen und verwesen.
Im Beichtstuhl übt ein Priester den Gewaltverzicht.
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Germaine Dulac & Antonin Artaud – La Coquille et le Clergyman (1928)
http://www.youtube.com/watch?v=mYAo-dwZSrs
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Peter Bies © 2013
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